Das Parfüm - die Geschichte eines Mörders

Wer ein Buch liest, der dreht gleichzeitig auch einen Film. In seinem Gehirn nämlich, in seiner Vorstellung entstehen Bilder, entsteht das Abbild der handelnden Personen. „Das habe ich mir ganz anders vorgestellt, da ist das Buch besser“, das sind typische Aussagen von Kinogängern, die gerade eine Literaturverfilmung gesehen haben, ob das nun Die Blechtrommel war, Amadeus oder Der Englische Patient. Nicht anders verhält es sich mit dem Film Das Parfüm. Seit Wochen sind die Feuilletonseiten großer und kleiner Blätter voller Vorankündigungen und Kritiken. Immerhin ist der Roman von Patrick Süskind seit seinem Erscheinen 1985 mehr als 15 Millionen Mal weltweit verkauft worden. Es gibt also höchstwahrscheinlich ebenso viele Hirn-Filme. Wenige Leser haben wohl überhaupt daran geglaubt, dass das Buch verfilmbar ist, geht es doch um den Sinn, der kaum von Augen und Ohren zu erfassen ist, um den Geruch.
Die Geschichte für alle, die das Buch nicht gelesen haben: Auf dem stinkendem Pariser Fischmarkt wird unter üblen Umständen im Jahre 1738 ein Junge geboren. Jean-Baptiste Grenouille entdeckt sehr früh, dass er einen ungewöhnlichen Geruchssinn hat. Er durchsteht eine unglaubliche Kindheit, ohne Mutter mit wechselnden Arbeitgebern, die ihn alle ausbeuten. Überlebt die mörderischen Arbeitsbedingungen in einer Gerberei. Als er endlich beim berühmten Duftmischer Baldini in die Lehre geht, glaubt er seinen Platz gefunden zu haben. Der Duft aber wird zu seiner Obsession. Besonders betörend für ihn, der Duft jungfräulicher Schönheiten. Es möchte diesen Duft konservieren – um jeden Preis, auch um den des Mordes. Am Ende sind es zwölf Mädchenleichen, für die Grenouille hingerichtet werden soll. Die Massen, die seinen Tod mit ansehen wollen, erliegen aber in einer orgiastischen Umarmung dem Duft des Parfüms, das Grenouille unbemerkt versprüht...

Thriller, 147 Minuten, freigegeben ab 12 Jahren