Filmübersicht
Cars
Wer Findet Nemo gesehen hat, wird wissen, dass es auch in einem Animationsfilm um Gefühle, Herz, Schmerz und Liebe gehen kann. Genau so in CARS, dem neuesten Werk aus dem Animationsstudio Pixar, dessen Erfolg einst mit Toy Story begann.
Selbst so kritische Betrachter wie die der Süddeutschen Zeitung sprechen von einem ungeheuren emotionalen Reichtum in CARS. Ganz anders als in den älteren Disney Filmen hat dieser Film nichts Sentimentales, nichts Anbiederndes, sondern ist irgendwie lebensecht. Die Autos kokettieren, grimassieren, sie sind eitel, aufdringlich und schnippisch, auch schüchtern und verletzlich. Auch das hochangesehene Feuilleton der letzten Ausgabe von DIE ZEIT macht mit einem langen Artikel über CARS auf und titelt Sind Autos die besseren Menschen? In der Tat ist der Film philosophisch, gesellschaftskritisch, analytisch.
Gewiss werden sich auch Kinder amüsieren, aber einschätzen können die Inhalte wohl nur Lebenserfahrene. Der Held des Filmes ist ein roter Rennwagen, genannt Lightning McQueen, der voll auf der Siegerstraße ist, von seiner Bedeutung und Überlegenheit vollkommen überzeugt. Ein Autorennen in Los Angeles soll ihn wieder als Sieger sehen. Dorthin ist er in seinem Transporter unterwegs als ihm Unglück oder besser ein Glück passiert. Er kommt mitten in der Nacht vom Highway ab und landet in dem winzigen Wüstenstädtchen Radiator Springs. Dort blieb die Zeit irgendwann in den Endfünfzigern Jahren des vorigen Jahrhunderts stehen. Davon erzählen der grüne Hippie-Bus Bully, der Militärjeep Sarge, die reizende Porschelady Sally mit ihren Tätowierungen und andere sehr individuelle Wagentypen aus jener Zeit. Der ganze Film spricht von der Sehnsucht nach jenen Jahren als die High-Tech-Bilder noch nicht in der Welt waren. Von der Hektik der Autorennen bewegt sich der Film weg in eine Zeit, die wohl verloren ist.
CARS ist ein bisher einmaliger Film. Es geht nie um Menschen, sondern immer nur um Autos, die aber sind so menschlich mit ihren Mündern statt der Nummernschilder und ihren Stimmen, die wurden übrigens in der deutschen Synchronfassung mit Daniel Brühl, der dem draufgängerischen Lightning einen besonderen Klang gibt und na klar, auch Michael Schumacher und Mika Häkkinen bekommen ihre Sätze. Ein Film nicht nur für Kinder, sondern auch für Väter und Mütter.
Animation, 116 Minuten, freigegeben ohne Altersbeschränkung